ID: 730128
Expedition nach Reshanta
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Stufe: 1
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Der unbekannte Abyss: Eine Geschichte der Elyos.

- Amunderr


Wo soll man beginnen?

Den Daevas von heute käme es nicht in den Sinn, ohne einen Kisk in dem Kampf zu ziehen, aber es gab eine Zeit, in der tapfere Daevas wie helle Lichtstrahlen durch die tiefe Dunkelheit des Abyss schnitten und dabei für Elysea, für ihre Geliebten und für ihre Ehre die Auslöschung riskierten.

Meine Geschichte handelt von den Helden, die so gelebt haben, oder auf solche Weise entschwunden sind.



Ich, Amunderr, stieg auf in einer Zeit dunkler Entdeckungen, in der Abysse ohne Vorwarnung erschienen und wieder verschwanden. Mutige Forscher berichteten über schreckliche Gefahren, die dort harrten. Daevas blieben auf der falschen Seite gefangen, wenn Abysse verschwanden.

Ein Abyss schien anders zu sein: Reshanta.

Obwohl die Dauerhaftigkeit Reshantas zu der Vermutung führte, dass es ein permanenter Abyss war, wagten sich nur die Mutigsten dorthin. So viele Abysse hatten sich so plötzlich geschlossen, dass wir befürchteten, dasselbe könnte mit Reshanta passieren.

Nach der Entdeckung ergiebiger Äthervorkommen und anderer Ressourcen wurde die Erforschung und die Entwicklung Reshantas jedoch ernsthafter betrieben.





Viele Expeditionen führten nach Reshanta und ich war bei einer dabei. Als Daeva der Geografie sollte ich einen geeigneten Ort für den Bau einer sicheren Festung für die Elyos in Reshanta festlegen.

Ich hatte aber auch eine persönliche Ambition - die Karte zu vervollständigen, die meine Lehrerin Illdena zurückgelassen hatte. Meine Entscheidung, ein Expeditionsteam zu begleiten, lag zum Teil an ihrem Einfluss.

Illdena war eine ausgezeichnete Daeva der Geografie. Während sie über keinerlei Talente für den Kampf verfügte, war ihre Leidenschaft für die neue Welt groß, und sie verbrachte viel Zeit damit, Abysse zu erforschen und zu kartografieren.





Nach einigen Reisen nach Reshanta beschloss Illdena, sich der Erstellung einer umfassenden Karte dieser Region zu widmen.

Sie war nahe daran, ihre Karte zu vervollständigen, und sprudelte vor Enthusiasmus geradezu über, als sie zu ihrer letzten Expedition aufbrach. Wir haben sie nie wieder gesehen.

Ein Jahr nach ihrem Verschwinden brach ich mit einer Kopie von Illdenas unvollständiger Karte in meinem Würfel nach Reshanta auf.

Jede Nacht warf ich ein paar Scheite auf das Feuer, entrollte die Karte und grübelte über ihr. Wieder und wieder. Bevor ich schlafen ging, betete ich still für mich - "Illdena, wenn du irgendwo im Abyss bist, lasse mir bitte deine Stärke zuteil werden."



Meine Kollegen und ich hatten schon kleinere und mobilere Abysse untersucht, aber der Zweck der Reshanta-Mission war neu für uns alle, und niemand verfügte über detaillierte Kenntnisse über dieses Gebiets.

Was wir hatten, waren Informationen, die wir durch die Opfer derer, die vorangegangen waren, erhielten. Unsere Expedition verließ sich hauptsächlich auf Illdenas Karte, die aber nur aus groben Zeichnungen und ungefähren Ortsangaben bestand.

Die Karte, für die Illdena ihr ewiges Leben geopfert hatte, war leider unvollständig. Aber jede Nacht schwor ich von Neuem: "Ich werde die Arbeit vollenden, die Illdena nicht zu Ende zu bringen vermochte."







Die Elyos waren nicht die einzigen, die nach Reshanta strebten. Während wir ein unwirtliches Ödland durchquerten, das mit Überresten von Geistern und Balaur bedeckt war, entdeckten wir mehrere Leichen, die schon lange tot waren.

Überreste von grauen Mähnen und schwarzen Federn verrieten uns, dass es Asmodier gewesen waren. In der Nähe fanden wir zerbrochene Forschungsausrüstungen und ein kleines Notizbuch mit einer Schrift, die wir nicht entziffern konnten.

Wir konnten jedoch keine Freude über das Unglück unserer Feinde empfinden - es hätte nur allzu leicht unser Schicksal sein können. Wir begruben die asmodischen Leichen in dem sandigen Boden und ließen das Notizbuch auf dem Grabhügel zurück.





Wir durchquerten Gebiete, in denen der Boden noch schwelte und die von Geistern heimgesucht waren. Wir hinterließen unsere Fußspuren auf vom Gift der Balaur verseuchten Boden. Um uns unsere Stärke aufzusparen, spreizten wir unsere Flügel nur, wenn es absolut notwendig war.

Bald wurden Nahrung und Wasser knapp. Verbände, Tränke und magische Gegenstände waren uns schon davor ausgegangen. Wir hatten den Kontakt mit der Nachschubeinheit fast sofort verloren, als sie Reshanta betreten hatte.

Als wir keine andere Wahl mehr hatten, waren wir gezwungen, die fremden Kreaturen des Abyss als Nahrung zu jagen.





Gestützt durch unseren Glauben an Aion setzten wir unsere Erkundungen fort. Wir kamen rechtzeitig zu den Ruinen einer riesigen Stadt gewaltigen Ausmaßes mit Relikten, die jenen ähnelten, die bei den alten Ruinen bei Heiron ausgegraben worden waren.

Ein Mitglied unserer Mannschaft war Archäologe. Sein erster Blick auf diese Stadt zauberte das erste Lächeln in sein Gesicht, das ich je gesehen hatte. Wir mussten jedoch bald aufbrechen, um unsere Mission zu erfüllen.

Der Archäologe rang sich zu dem Entschluss durch, zurückzubleiben. Er sagte, dass die Erforschung dieses Ortes ein ganzes Leben dauern könnte. Wir ließen ihn in den Ruinen zurück.







Wir waren erschöpft und hungrig und nur die Hälfte von uns waren noch am Leben. In unserem Würfel gab es nur noch einen tragbaren Kisk - der Letzte der Prototypen, die von den genialen Handwerkern und Priestern von Sanctum geschaffen worden waren.

Einen hatten wir bereits im Kampf gegen die Balaur eingesetzt und ein anderer wurde von einer Gruppe Meteoren zerstört. Ein Dritter stellte sich als defekt heraus, als wir ihn bei einem anderen Kampf gegen die Balaur einsetzen wollten. Einige von uns erlitten an jenem Tag die Auslöschung.

Wir wussten, dass das Gerät experimenteller Natur war, und klammerten uns an die Hoffnung, dass der letzte verbleibende Kisk nicht wieder fehlerhaft war.







Nicht weit entfernt von den Ruinen befand sich eine kleine Gruppe untereinander verbundener Inseln, die sich nach unten in der Distanz verloren. Wir folgten dem Pfad nach unten und kampierten in der Nacht bei den Inseln.

Unsere Anwesenheit weckte jedoch rachsüchtige Geister, die uns in der Dunkelheit im Schlaf überfielen. Wir haben nie erfahren, ob unsere Angreifer Schatten der Elyos oder der Asmodier gewesen waren.

Wir ließen unsere gesamte Ausrüstung zurück und rannten. Wir erhoben uns in die Luft, als wir den Rand dieser Insel der Schwerelosigkeit erreichten.





Die Stärke unserer Flügel verebbte langsam und unser sicherer Untergang war nur Sekunden entfernt. Sollte ich mich auf diese Weise auflösen? Würde ich in den Fluss des Äthers zurückkehren, wenn ich mich im Abyss auflösen würde? Das waren meine Gedanken, als ich dem Abgrund nahe war.

Dann ... die Erlösung! Eine weitere Insel der Schwerelosigkeit lag vor uns. Da mich meine Flügel nicht weiter tragen konnten, landete ich dort, und scherte mich nicht darum, was für ein Ort das sein mochte.

Als ich mich von dem Platz erhob, an dem ich niedergefallen war, blies eine sanfte Brise über meine schmerzenden Glieder. Ich hob mein Gesicht in einen Schauer rosafarbener Blütenblätter.







Es war ein Blumenregen, wie es ihn nur in Elysea geben konnte. Zu der Zeit konnte ich nicht sagen, ob er real war oder ob ich bereits ausgelöscht war und die jenseitige Welt erlebte.

Aber es war keine Illusion. Ein großer, prächtiger Siphora-Baum ließ seine Blätter auf uns herab regnen. Er stand stolz am Rand der schwebenden Insel, verwurzelt in etwas, das wie fester Fels aussah.

Obwohl sie mittlerweile rar geworden sind, heißt es, dass sie im alten Atreia sehr verbreitet gewesen waren. Wir hatten eine schwebende Insel entdeckt, die an unsere perfekte Welt vor der Großen Katastrophe erinnerte.





Weitere Erforschungen wiesen und den Weg zum idealen Ort, an dem der Bau der Teminon-Festung sofort nach unserem Bericht an Sanctum beginnen konnte. Die Angst, hinter den Asmodiern zurückzubleiben, machte unsere Vorgesetzten unruhig.

Als der Obelisk in der Teminon-Festung aufgestellt wurde, wendete ich mich wieder der Karte zu und vervollständigte sie schließlich. Unser Kamerad, der Archäologe, überlebte auch und studiert die Ruinen von Roah bis zum heutigen Tage.

Wenn es auch jetzt eine weit entfernte Erinnerung zu sein scheint - damals war jeder Schritt, den wir im Abyss machten, ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Junge Daevas von heute: Denkt immer daran, dass wir Reshanta und die Teminon-Festung allein deswegen haben, weil andere Daevas in den frühen Tagen des Vorstoßes in den Abyss alles geopfert haben.









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