ID: 730184
Die Legende von Ereshkigal
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Stufe: 1
TP: 63
Aggresions Radius: 0m

Dialogs:





Anmerkung des Übersetzers:



Teile dieses Manuskripts wurden nach dem Überfall auf ein Lager der Balaur im Abyss entdeckt. Es bietet einen faszinierenden Einblick in die Kultur der Balaur.

Drakonaama - Band 3

Ereshkigal, das Eisherz









Ereshkigal war das schwächste Mitglied einer schwachen Brut. Als ihre Mutter die mageren, erbärmlichen Jungen in ihrem Nest erblickte, hob sie eins nach dem anderen aus dem Nest und fraß sie auf, um sich die Mühe des Aufziehens zu ersparen.

Als die kleine Ereshkigal an die Reihe kam, hielt sie inne. Sie entdeckte ein leuchtendes Zeichen auf ihrer Stirn - Aions Symbol.

Sie begriff, dass sie von Aion auserwählt worden war, also ließ sie Ereshkigal am Leben.







Ereshkigal wuchs zu einer brillanten Politikerin heran und genoß als Botschafterin hohes Ansehen bei den Sapiens. Sie konnte im Alleingang ein Dorf der Sapiens betreten und ohne mit der Wimper zu zucken ihre primitiven Speere niederstarren.

Ihre magischen Fähigkeiten waren ebenfalls unübertroffen, ihr Talent zur Manipulation des Äthers verblüffend. Schnell hatte sie sich eine Position als Statthalterin des Reshanta-Bezirks erarbeitet und hielt selbst die Stämme der Menschen bei der Stange.









Ereshkigal wurde für ihre unparteiische Distanziertheit bekannt, doch selbst sie konnte sich der Aufregung nicht erwehren, die das Imperium der Drakan nach Lord Fregions Aufstieg erfasste.

Fregion verkündete ein neues Zeitalter, ein Zeitalter, in dem die Drakan die Sapiens nicht einfach verwalten, sondern über sie herrschen würden, wie es diesen edlen Wesen zustand. Er verkündete, Aions Macht wäre jetzt für jeden Drakan in Griffweite, der willens war, sie zu ergreifen.

Er erklärte, das Reich der Balaur würde bis in alle Ewigkeit bestehen, auf ewig von Fregion, dem ersten der unsterblichen Balaur-Gebieter, angeführt.







Ereshkigal begriff, dass es ihr Schicksal war, selbst eine Balaur-Gebieterin zu werden. Da sie nicht wusste, wie Fregion aufgestiegen war, schlug sie ihren eigenen Weg zum Aufstieg ein.

Da die Essenz ihrer Seele die unerbittliche Kälte des Eises war, schlussfolgerte sie, dass sie zum Äquator von Atreia reisen musste, dem kalten Gebiet, das am weitesten vom Licht des Turms der Ewigkeit entfernt war. Dort, und nur dort, würde sie den Aufstieg finden, der ihr entsprach.

Niemand außer Ereshkigal weiß, was geschah, als sie auf jenem eintönigen Firnfeld meditierte. Doch als sie zurückkehrte, war sie in ihrer Macht Fregion ebenbürtig.





Überall in Atreia stiegen Drakan zu Balaur auf. Den stärksten unter ihnen bot Fregion den Titel eines Balaur-Gebieters und die Gelegenheit an, an seiner Seite das Reich mitzuregieren.

Ereshkigal war natürlich eine der wenigen Auserwählten. In ihrer Krönungsansprache erklärte sie, dass Aion sie von Geburt an als etwas Besonderes hervorgehoben hatte.

Die Balaur wussten, dass dies ein sicheres Zeichen ihrer Dominanz über eine unterlegene Spezies war. Aion hatte beschlossen, sie von Wächtern über die Sapiens zu ihren absoluten Herrschern zu machen.

Warum sonst hätte er ihnen solche Macht gewährt?



Es dauerte nicht lange, bis die Balaur-Gebieter Aion als Götter das Wasser reichen konnten. Mit Ausnahme der ständig rebellierenden Menschen verehrten alle Sapiens sie und beteten sie an, wie es sich für Wesen mit ihrer Macht gebührte.

Ereshkigal fand unter den Mau in den kälteren Ländern viele Anhänger. Sie brachte den Gläubigen Erleichterung vor der Kälte und den Ungläubigen tödlichen Frost.









Doch Ereshkigals Kräfte beschränkten sich nicht auf das Reich des Winters. Mit der Hilfe von Meditation schien sie alle Jahreszeiten kontrollieren zu können.

Einer Legende zufolge wanderte sie in die Wüste von Eltnen hinaus und ließ sich nieder, um zu meditieren. Innerhalb weniger Tage verwandelte sich das gesamte Gebiet in einen riesigen Urwald.

Ihre Anhänger betrachteten sie als die Mutter aller Jahreszeiten, Bringerin des Winters, Wiederbringerin des Frühlings.







Als die Menschen ihre erbärmlichen "empyrianischen Gebieter" gegen das Reich der Balaur einsetzten, war Ereshkigal die letzte der Balaur-Gebieter, die sich ihnen entgegenstellte. Sie hatte es vorgezogen zu warten, bis alle anderen gehandelt hatten.

Ihre Wut im Kampf nahm es leicht mit der aller anderen zusammen auf. Ihr Atem ließ ganze Städte zu Eis erstarren, Ozeanwellen in der Luft einfrieren und Bewohner in kauernder Haltung gefrieren.







Ereshkigal war jedoch auch die Erste, die sich an den Verhandlungstisch setzte, als die Menschen ein Friedensangebot unterbreiteten. Nach stundenlanger mühseliger Debatte hatte es den Anschein, als wäre es ihr gelungen, die empyrianischen Gebieter vom Standpunkt der Balaur zu überzeugen.

Dann traf das Unvorstellbare ein. Ein Meuchelmörder der Menschen versuchte, Fregion mit einer vergifteten Klinge niederzustechen. Die gesamten Verhandlungen waren ein Vorwand gewesen.

(Ende des verfügbaren Exemplars.)









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