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Memoiren der Schwarzwolken-Händler 3
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Memoiren der Schwarzwolken-Händler 3


- Rache der Ehefrau -




Diese Memoiren beinhalten Geschichten über die Erfolge und Misserfolge verschiedener Handelsgeschäfte und sollen den Schwarzwolken-Händlern als Lehre dienen.

Die Schwarzwolken-Händler sollen aus diesen Geschichten eine Lehre ziehen, sie sich tief einprägen und so anwenden, dass am Ende ein profitables Geschäft abgeschlossen werden kann.

Es war in der Purpurbrache in Theobomos, wo ich, Sabirung, diesen Baum gefunden habe.

Während andere Bäume kaum Blätter, sondern nur Zweige hatten, hatte dieser Baum Blätter.

Aber was besonders meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war eine glänzende Halskette auf der Baumspitze.

Sie hing ganz oben auf dem Baum. Es war nicht leicht, sie runterzuholen. Ich habe es mit allen Mitteln versucht und am Ende gelang es mir.

Die Kette war wirklich schön, aber was danach passierte, ist noch erstaunlicher.

Nachdem ich die Kette von dem Baum genommen hatte, verwandelte er sich auf einmal in eine schöne weibliche Daeva.

Diese weibliche Daeva war anfangs verwirrt, aber sie weinte, nachdem sie die Situation erkannt hatte.

Sabirung wollte eigentlich nur die Kette mitnehmen, war aber ganz verlegen, als sich der Baum in eine weibliche Daeva verwandelte.

Er hatte Angst, die Daeva könnte von ihm die Kette zurückverlangen. Daher steckte er sie schnell in die Tasche, ehe er anfing, sie zu trösten.

Aber der Grund, warum Sabirung nicht geflohen ist, sondern die Daeva getröstet hat, liegt darin, dass er ganz schön neugierig darauf war, wieso sich die Daeva in einen Baum verwandelt hatte.

Außerdem hat er sich erhofft, damit irgendwie Geld machen zu können.

Die weibliche Daeva hieß Medina.

Sie war als Tochter eines reichen, hochrangigen Adligen aufgewachsen und ihr fehlte es an nichts. Dann ist sie zur Daeva aufgestiegen.

Nach ihrem Aufstieg zur Daeva, hatte sie nur die Feuerprobe abgeschlossen und weiterhin ohne besondere Beschäftigung Zeit vertreichen lassen. Wenn sie Zeit hatte, ging sie im Sanctum bummeln.

Eines Tages traf sie einen gut aussehenden, ehrgeizigen Daeva namens Asor und verliebte sich in ihn. Gegen den Willen ihres Vaters heiratete sie ihn.

Erst später merkte sie, dass sich Asor absichtlich an sie herangemacht hatte.

Nach der Heirat mit Medina machte Asor eine steile Karriere. Er arbeitete als Verwaltungshauptmann, war dabei aber weder an einem abgelegenen noch an einem gefährlichen Ort eingesetzt. Und er arbeitete auch nur an wichtigen Orten wie in der Festung der Ortschaft oder in Sanctum.

Anfangs kümmerte sich Asor rührend um Medina. Aber mit der Zeit änderte sich sein Verhalten völlig. Und je kälter Asor ihr gegenüber wurde, desto mehr klammerte sich Medina an ihn.

Eines Tages schlug Asor Medina eine gemeinsame Reise vor.

Sie wunderte sich ein wenig, als er als Reiseziel das öde Theobomos nannte, aber er sagte, er wolle noch einen guten Verwaltungshauptmann besuchen. Da stimmte sie zu.

Nachdem Asor den Verwaltungshauptmann besucht hatte, brachte er Medina zur Purpurbrache, wo es mysteriöse Ruinen gibt.

Sie dachte zuerst, dass es da nicht viel zu sehen gäbe, aber sie war berührt, weil Asor überhaupt etwas für sie tun wollte.

Als sie mitten in der Purpurbrache waren, gab Asor Medina kniend eine kleine Schachtel.

Er sagte, er sei nur deswegen ihr gegenüber so kalt, weill alle sagten, dass er alles seiner Frau zu verdanken habe. Und er bat sie um Verzeihung und versprach ihr, nett zu sein.

In dieser Schachtel war eine schöne Halskette. Medina legte die Kette weinend an. Gleich danach wurde sie ohnmächtig.

Asor hatte Medina absichtlich nach Theobomos gebracht, um sie dort zu beseitigen.

Medina schwor Rache und bat mich, ihr dabei zu helfen. Sie biss sich dabei die Lippen blutig. Sie versprach mir die Hälfte ihres Vermögens, das Asor gestohlen hatte, wenn ich ihr bei ihrer Rache helfen könnte.

Sabirung wusste gleich, dass das eine Chance war, viel Geld zu machen.

Als erstes brachte Sabirung Medina nach Sanctum und veränderte ihr Aussehen.

Dann gab mir einer der Händler nährere Informationen darüber, was Asor macht und wo er ist.

Asor setzte Gerüchte über Medina in die Welt, dass sie sich in einen fremden Mann verliebt habe und den Lepharisten von Lephar beigetreten sei.

Nachdem sich Medina alles angehört hatte, knirschte sie vor Zorn mit den Zähnen. Sie sagte, sie kann Asor, der sie betrogen und verraten hat, überhaupt nie verzeihen.

Sie wollte nun mit ihrer Rache beginnen und Sabirung setzte einen rechtsverbindlichen Vertrag über das Honorar für seine Arbeit auf.

Medina machte sich an Asor heran und verführte ihn. Asor hatte bereits eine neue Frau und hatte schon längst das Interesse an ihr verloren.

Da Medina Asor allzu gut kannte, fiel es ihr nicht schwer, ihn zu verführen.

Medina ließ ihn zappeln, bis er sie anflehte, ihn zu heiraten.

Sie sagte ihm, sie würde ihn sofort heiraten, wenn seine Frau nicht da wäre. Da sagte er, dass er seine Ex-Frau auch zur Purpurbrache gebracht und sie da in einen Baum verwandelt habe. Und es sei für ihn kein Problem, seine jetzige Frau ebenfalls zu beseitigen.

Aber seine jetzige Frau, Medinas Vater und Freunde von Asor waren nebenan und hörten das alles.

Asor wurde dazu verurteilt, in einen Scolopen verwandelt zu werden, und Medina bekam ihr ganzes Vermögen zurück.

Sabirung wurde für seine Bemühungen reichlich belohnt. Für Medina hatte er Informationen über Asor gesammelt, die Begegnung Medinas mit Asor eingefädelt und Kontakte zu Bekannten von Asor und Medina geknüpft.

Und wie versprochen, bekam er die Hälfte des Vermögens von Medina. Außerdem gewann er Medina als Stammkundin und lieferte ihr wertvolle Waren nach ihrem Geschmack.

Er hätte solches Glück nicht gehabt, wenn er damals aus Furcht, die Kette zurückgeben zu müssen, geflohen wäre, als sich Medina wieder in eine Daeva verwandelte.

Wie die Geschichte uns lehrt, muss ein guter Schwarzwolken-Händler solch eine gute Chance für das große Geld instinktiv erkennen können. Zudem brachte es Sabirung einen großen Gewinn ein, dass er die Kette Medinas gut aufbewahrt und sie zu einem günstigen Zeitpunkt an eine geeignete Person weiter verkaufte.



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